Fußbodenheizung, Wandheizung oder Deckenheizung? Ein Vergleich der effizientesten Heizungssysteme

16.02.2024

Flächenheizungen im Vergleich. Überzeuge Sie sich selbst davon, welches System am besten zu Ihnen passt.

(aktualisiert am 05.06.2025)

Moderne Heizlösungen müssen heute mehr leisten als nur Wärme zu liefern. Sie sollen energieeffizient, komfortabel und - besonders im Falle einer Sanierung - einfach nachzurüsten sein. Flächenheizungen erfüllen diese Anforderungen: Sie arbeiten mit angenehmer Strahlungswärme, benötigen für ihren Betrieb niedrige Vorlauftemperaturen und eignen sich für den Einsatz mit regenerativen Energiequellen wie Wärmepumpen. Warum das so ist und welche Vor- und Nachteile die jeweiligen Systeme mit sich bringen, klären wir in diesem Beitrag. 

Flächenheizungen: Strahlungswärme vs. Konvektionswärme 

Die Wärmeübertragung erfolgt bei Flächenheizungen nicht nur durch Konvektion, bei der die Wärme an die vorbeiströmende Luft abgegeben wird, sondern hauptsächlich durch das Prinzip der Strahlungswärme, ähnlich der Sonne. Dabei wird die thermische Energie gleichmäßig über die großen Flächen abgegeben und mit dem Auftreffen auf feste Körper wie Objekte und Wände aber auch Personen wirksam. Strahlungswärme fühlt sich aber nicht nur behaglicher an, sondern hilft auch dabei, die Heizkosten zu reduzieren

Niedrige Vorlauftemperaturen und erneuerbare Energien 

Denn Flächenheizungen machen, unabhängig davon, ob sie an der Wand, am Boden oder an der Decke angebracht sind, von einer größeren Oberfläche Gebrauch, um Wärme zu übertragen. Und durch die Möglichkeit, bei gleicher Raumtemperatur auch kühlere Oberflächen zu verwenden, können Flächenheizungen mit niedrigeren Systemtemperaturen betrieben werden. Im Unterschied zu herkömmlichen Heizkörpern, bei denen das Heizwasser oftmals auf mindestens 60 Grad Celsius erhitzt werden muss, genügen bei Flächenheizungen weniger als 45 Grad Celsius im Heizungsvorlauf. Die Nutzung einer Flächenheizung führt aber nicht nur zu erheblichen Einsparungspotenzial, sondern eignet sich außerdem optimal für den Einsatz von erneuerbaren Energien. Regenerative Energiequellen wie beispielsweise Solarthermie oder Wärmepumpen können nämlich effizienter genutzt werden, wenn die Temperaturanforderungen der Heizung niedrig sind. 

Mehr über Flächenheizungen und Wärmepumpen

Welche Arten die Flächenheizungen gibt es? 

Schauen wir uns die verschiedenen Arten der Flächenheizung einmal genauer an. Sie haben die Wahl zwischen. 

  • Fußbodenheizung
  • Wandheizung
  • Deckenheizung
     

Die Fußbodenheizung

Die wohl bekannteste Variante der Flächenheizung ist die Fußbodenheizung. Sie besteht aus flächig verlegten Rohschlangen, durch die das warme Heizungswasser fließt und wird vorherrschend in Neubauten installiert. Da Fußbodenheizungen in der Regel unter dem Estrich verlegt werden, nutzen sie den gesamten Fußbodenaufbau als Wärmespeicher. Werden die Heizungsthermostate geöffnet, wird die Heizungswärme zunächst in den Estrich geleitet, bevor sie im Raum spürbar wird.  Der spezielle Aufbau führt zwar zu einem trägeren Heizverhalten. Im Gegenzug kann die Fußbodenheizung jedoch kurze Heizpausen problemlos ausgleichen, denn selbst wenn der Heizkessel ausgeschaltet wird, gibt der Boden weiterhin für eine gewisse Zeit Wärme ab. Hier die Vor- und Nachteile von Fußbodenheizungen im Überblick. 

VorteileNachteile
EnergieeffizientStaubaufwirbelung, denn warme Luft (damit auch Staub) steigt nach oben.
Behagliche WärmeTrägheit
Keine sichtbaren HeizkörperAktive Heizfläche wird durch Möbel, Teppiche, etc. beeinträchtigt
 Bestehender Fußboden kann nicht erhalten bleiben

 

Die Wandheizungen 

Wird die Flächenheizung an der Wand angebracht, spricht man von einer Wandheizung. Im Unterschied zur Fußbodenheizung werden die Rohrschlangen in der Regel nicht in der Wandstruktur verlegt, sondern auf ihrer Oberfläche also auf dem Mauerwerk installiert. Das kann zum Beispiel mithilfe von sogenannten Trägermatten (Kapillarrohrmatten) oder vorgefertigten Platten erfolgen. 

Wandheizungen reagieren schneller auf Änderungen der Temperaturanforderungen und bieten durch ihre Einbaulage einen effektiven Schutz vor Feuchtigkeit und Schimmelbildung an kühlen Außenwänden. Bei der Wandheizung ist es essenziell, sicherzustellen, dass die thermisch aktiven Wandflächen nicht durch Möbel und Wanddekorationen blockiert werden. Das sind die Vor- und Nachteile von Wandheizungen:

VorteileNachteile
Behagliche WärmeHoher Installationsaufwand
Keine sichtbaren HeizkörperHöhe Dämmanforderungen an das Gebäude
Beugt Schimmelbildung vorAktive Fläche wird durch Fenster, Türen, Möbel, Wanddekorationen, etc. beieinträchtigt

 

Die Deckenheizung 

Eine weitere Variante der Flächenheizung ist die Deckenheizung (mit Kühlfunktion auch Klimadecke genannt). Deckenheizungen sind für viele Anwendungsfälle eine sehr interessante Alternative zu konventionellen Wärmeverteilsystemen, wenn auch im Eigenheim noch weniger verbreitet als die beiden zuvor beschriebenen Systeme. Ähnlich wie bei der Wandheizung, werden bei der Deckenheizung, sogenannte Klimarohre mit speziellen Trägermatten oder in Form von vorgefertigten Trockenbauelementen an der Oberfläche der Decke moniert. Durch das mäanderförmig verlegte Rohrsystem fließt Wasser. Aufgrund ihrer Montageposition steht der Deckenheizung, im Gegensatz zu den anderen Systemen immer die volle Heizfläche zur Verfügung. Je größer die aktive Fläche einer Heizung, desto effizienter arbeitet sie. Deckenheizungen orientieren sich am Prinzip der Sonne. Die natürliche Wärmestrahlung erzeugt beim menschlichen Körper ein besonders angenehmes Wohlbefinden. Erfahrungsgemäß ist die gefühlte Raumtemperatur bei Strahlungswärme um zwei bis drei Grad höher als bei klassischen Heizkörpern, was zu erheblichen Kosteneinsparungen führen kann. 

Hier lesen Sie mehr über die gefühlte Raumtemperatur

Die Deckenheizung erreicht mit bis zu 92 Prozent den höchsten Strahlungsanteil. Während Wandheizungen auf etwa 69 Prozent kommen, übertragen Fußbodenheizungen nicht mehr als 50 Prozent der thermischen Energie in Form von Strahlung. Außerdem lässt sich die Deckenheizung im Sommer auch zur Kühlung einsetzten. Bei der Kühlfunktion wird auch von einer stillen Kühlung gesprochen. Sie erfolgt geräuschlos und anders als bei herkömmlichen Klimaanlagen ohne Erkältungsgefahr. 

Und warum sind Deckenheizungen weniger träge als Fußbodenheizungen?

Bei Fußbodenheizungen wird die Wärme zunächst in den Estrich geleitet, der als Wärmespeicher dient. Das sorgt zwar für eine langanhaltende Wärmeabgabe, verlangsamt aber die Reaktion auf geänderte Heizbedarfe. Dank der direkten Montage unterhalb der Deckenverkleidung oder in leichten Trockenbauelementen steht die Wärme, bei Deckenheizungen, praktisch ohne thermische Zwischenspeicherung zur Verfügung. Die Wärmestrahlung wirkt unmittelbar auf Personen und Oberflächen im Raum – ganz ohne lange Aufheizzeiten.

Welche Flächenheizung im Sanierungsfall besonders interessant sein können lesen Sie hier. Hier noch einmal die Vor- und Nachteile von Deckenheizungen im Überblick:

VorteileNachteile
Hohe EnergieeffizienzErfordert Planungsaufwand in der Installation von Beuleuchtungselementen
Behagliches Raumklima 
Keine sichtbaren Heizkörper 
Beugt Schimmelbildung vor 
Heiz- UND Kühlfunktion 
Kurze Reaktionszeit 
Keine Luftaufwirbelung (allergikerfreundlich) 
Eignet sich für Bestands- und Neubau 
Geringe Aufbauhöhe (50 mm)  

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Flächenheizungen im direkten Vergleich

Fazit

Fußboden-, Wand- und Deckenheizung im Vergleich

Die passende Wahl einer Flächenheizung hängt strak vom jeweiligen Bauvorhaben ab. Besonders im Sanierungsfall eignen sich Wand- und Deckenheizung besonders gut, da die Umbaumaßnahmen minimalinvasiv sind und der bestehende Bodenbelag erhalten bleiben kann. 

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