Die Temperaturwahrnehmung in Innenräumen wird nicht nur durch die gemessene Raumlufttemperatur bestimmt, sondern auch durch die thermische Strahlung der umgebenden Flächen. Besonders bei Deckenheizungen, die überwiegend durch Strahlungswärme wirken, gibt es oft Unterschiede zwischen der gefühlten (operativen) und der tatsächlich gemessenen Raumlufttemperatur. Doch was steckt hinter diesem Phänomen? Und wie lässt sich diese Technik auch zu einem echten Kostenfaktor machen? Wir klären auf.
Was versteht sich unter „realer“ Raumtemperatur?
Die reale Raumlufttemperatur ist die Temperatur, die Sie mit einem normalen Thermostat messen, und sie zeigt, wie warm oder kalt die Luft im Raum ist. In der Regel liegt die Lufttemperatur in einem beheizten Raum zwischen 18 °C und 22 °C, je nach gewünschtem Komfortniveau und Art der Heizung.
Bei Deckenheizungen wird jedoch nicht primär die Luft beheizt, sondern die Oberflächen im Raum (wie die Decke, Wände und der Boden). Diese Oberflächen strahlen Wärme ab, die von den Personen und Objekten im Raum absorbiert wird, wodurch sich die gefühlte Temperatur verändert.
Was ist die „gefühlte“ (operative) Raumtemperatur?
Die gefühlte Raumtemperatur, auch operative Temperatur genannt, ist eine Kombination aus der tatsächlichen Lufttemperatur und der Strahlungstemperatur der umgebenden Oberflächen. Diese „operative“ Temperatur beschreibt, wie warm oder kalt der Raum tatsächlich auf uns wirkt – und nicht nur das, was das Thermometer anzeigt. Besonders bei Deckenheizungen spielt diese gefühlte Temperatur eine große Rolle, weil die Wärmeübertragung durch das Prinzip der Strahlungswärme direkt an den Oberflächen erfolgt, die dann diese Wärme an den Raum und die Personen weitergeben.
Die operative Temperatur ist also oft höher als die gemessene Lufttemperatur. Hier ein Beispiel dazu: Wenn das Thermostat 19 °C anzeigt, fühlt sich der Raum aufgrund der Strahlungswärme möglicherweise wie 22 °C an. Das bedeutet, dass wir uns bei einer niedrigeren Lufttemperatur genauso warm und komfortabel fühlen können.
Vorteile, die durch das Prinzip der Strahlungswärme entstehen
- Energieeinsparung: Da sich Menschen bei einer höheren operativen Temperatur auch bei geringerer Lufttemperatur wohl fühlen, kann die Heizleistung gesenkt werden.
- Gleichmäßige Wärmeverteilung: Deckenheizungen vermeiden große Temperaturunterschiede im Raum und reduzieren Zugerscheinungen.
- Behagliches Raumklima: Die direkte Wärmestrahlung wird als angenehmer empfunden als Konvektionswärme, da sie keine Luftbewegungen verursacht. Folglich werden auch keine Staubpartikel oder Allergene verwirbelt, was besonders für Allergiker von Vorteil sein kann.